Es ist ein Anblick, der den gemeinen Bürger sowie Naturfreunde, Förster und Wanderer immer wieder zurecht empört: illegale Müllablagerung in Form von Autoreifen, Sperrmüll, Bauschutt oder Plastiktüten und -flaschen im Wald, an Weges- und Straßenrändern oder Waldparkplätzen.
“Gerade jetzt während der Corona-Krise ist in unserem Kreisgebiet eine signifikante Zunahme solcher Umweltvergehen sichtbar. Nachdem für kurze Zeit die Wertstoffhöfe aufgrund der allgemeinen Einschränkungen geschlossen blieben, nahmen dies ganz offensichtlich einige Bürgerinnen und Bürger zum Anlass, ihren Müll in der freien Natur zu entsorgen. Doch solch gewissenloses Verhalten entgegen jedem gesunden Menschenverstand ist in höchstem Maße verantwortungslos und strafbar. Es gefährdet unser Ökosystem. Und letztlich finden sich die schädigenden Stoffe auch in unserem eigenen Körper wieder. Bis z. B. eine PET-Flasche im Wald abgebaut ist, vergehen bis zu 450 Jahre” so Ulrike Kahl, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Landkreis.
“Die Umweltsünder riskieren dabei sowohl Anzeigen nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz sowie empflindliche Bußgelder. Vermutlich ist ihnen oft gar nicht klar, dass sie rücksichtslos ihre Abfälle auch auf Kosten der Steuerzahler entsorgen.”
Der Gesetzgeber findet hier klare Worte: Wer Abfälle vorsätzlich oder fahrlässig illegal entsorgt oder als Eigentümer ermittelt wird, begeht nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) eine Ordnungswidrigkeit und kann mit Geldbußen von bis zu 50.000 Euro belangt werden. Das gilt auch für die achtlos weggeworfene Plastiktüte oder Flasche.
“Allein die Straßenmeistereien im Erzgebirgskreis entsorgen jährlich weit über 20 Tonnen solch illegaler Ablagerungen. Dabei haben wir doch eine Vielzahl an Möglichkeiten, unsere Abfälle ordnungsgemäß auf Wertstoffhöfen und Deponien zu entsorgen, die jetzt auch wieder regelmäßig geöffnet sind.”
“Wir Grüne appellieren daher an alle Mitbürger, ihre Abfälle verantwortungsbewusst in ihren eigenen Mülltonnen zu entsorgen bzw. zu den offiziell dafür vorgesehen Sammelstellen zu bringen.”
“Die Bevölkerung sollte achtsam und sensibel sein und beoachtete Verstöße rigoros zur Anzeige bringen. Illegale Müllablagerungen können auch über digitale Beschwerdeportale gemeldet werden. Es gibt auch bereits Apps, die gezielt dafür zum Einsatz kommen können.”
Das Angebot MÜLLweg! DE z. B. ist ein nicht-kommerzieller, bundesweiter, privat betriebener Service zum Melden illegaler Müllablagerungen. Dieser ist über die Webseite des Angebots, aber auch über die gleichnamige Smartphone App für die Plattformen Android und Apple iOS, also iPhones, verfügbar.
Siehe auch:
http://kommunalwiki.boell.de/index.php/M%C3%9CLLweg!_DE
Fotoquelle: U. Kahl
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