Baulicher Zustand und fehlende Nutzung historischer Gebäude dürfen nicht zu alleinigen Kriterien für weiteren Erhalt werden.
Um das Welterbe mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, findet in Deutschland seit 2005 alljährlich am ersten Sonntag im Juni der Welterbetag statt.
So begeht diesmal am 7. Juni auch das Erzgebirge seinen ersten Welterbetag – coronabedingt jedoch auf virtuelle Art und Weise.
“Als im Juli vergangenen Jahres zur Sitzung des UNESCO-Welterbe-Komitees in Baku die Entscheidung für die Montanregion Erzgebirge fiel, freute uns das in besonderer Weise. Haben wir doch als GRÜNE von Beginn an auf lokaler und Landesebene diesen Prozess begleitet und unterstützt. Dabei hatte die Initiative anfangs viele Gegner, die mit Unwissenheit und Häme versuchten, das Projekt zu torpedieren, sich aber letztlich geschlagen geben mussten”, resümiert Ulrike Kahl, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag.
“Dass wir nun stolz diesen Adelstitel tragen dürfen, ist maßgeblich auch das Verdienst unserer Vorväter, die uns die historischen Zeugnisse des Silberbergbaus erhalten und hinterlassen haben. Ihnen sind wir zu Dank verpflichtet”, erinnert die GRÜNE.
So wurde der Jahrhunderte alte Frohnauer Hammer – im Jahr 1904 aufgrund veralteter Technik stillgelegt – nur drei Jahre später auf Initiative rühriger Bürger zum ersten Technischen Denkmal Sachsens erklärt.
“Wären damals mangelhafter Bauzustand und fehlende Nutzung, die heute oft für den Abriss von Denkmalen ins Feld geführt werden, die alleinigen Kriterien für die weitere Erhaltung gewesen, würde das Erzgebirge jetzt einer ausgeräumten Denkmallandschaft gleichen und wäre nie für´s Welterbe in Betracht gekommen.”
“Mich erfüllt mit Sorge, dass im Kreisgebiet immer wieder historische Bauten ohne momentane Nutzung als sogenannte “Schandflecke” der Abrissbirne zum Opfer fallen. Oft sind es gerade technische Denkmale, die unwiederbringlich verloren gehen und unsere reiche Industriegeschichte vergessen machen.”
“Wir sind Welterbe!” lautet der Slogan, mit dem wir für den regionalen Tourismus werben, aber damit verbunden ist auch ein Auftrag, nämlich: “Wir sind verantwortlich für das Welterbe” – das sollte uns und allen politischen Entscheidungsträgern stets bewusst sein”, so die GRÜNE.
Foto: Kanzelausschnitt Annenkirche/ U. Kahl
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