Das im September vergangenen Jahres von der Bundesregierung vorgestellte Klimaschutzpaket sieht u. a. vor, in zehn Städten und Regionen Deutschlands das 365-Euro-Jahresticket im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu testen.
“Dabei können sich auch Landkreise als Modellregion für die Einführung eines solchen Flatrate-Tarifes zur Stärkung des ÖPNV bewerben. Bisher wurden vor allem in Ballungsräumen und Großstädten derartige Pauschalangebote diskutiert, wo der ÖPNV bereits heute eine hohe Nutzerquote hat. Im ländlichen Raum jedoch verfügen wir über Auslastungsreserven, wobei der Effekteines solchen Tarifes vermutlich höher wäre”, so die Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag, Ulrike Kahl.
Daher wandte sich die GRÜNE Kreisrätin im Januar mit einer Anfrage an die Landkreisverwaltung, ob der Erzgebirgskreis erwägt, sich als Modellregion für ein 365-Euro-Ticket zu bewerben.
“Die Antwort des Landratsamtes fällt allerdings enttäuschend aus, denn man wird sich als Erzgebirgskreis nicht für das Projekt beim Bund bewerben. Dabei werden vor allem Kostengründe ins Feld geführt und mögliche positive Auswirkungen in Frage gestellt. Es wird seitens der Kreisverwaltung aber völlig außer acht gelassen, dass ja die Einnahmeverluste für die Zeit des Modellversuches aus dem Klimapaket der Bundesrepublik kompensiert werden. Das hieße, dass dem Erzgebirgskreis in der Projektphase keine zusätzlichen Kosten entstehen würden.”
“Da die Stadt Chemnitz beschlossen hat, eine solche Bewerbung einzureichen, wäre es auch sinnvoll, im Zweckverband des VMS zu diskutieren, ob möglicherweise eine gemeinsame Bewerbung auf den Weg gebracht werden kann.”
Bereits 15 Städte und Regionen hatten zu Jahresbeginn ihr Interesse beim Bundesverkehrsministerium bekundet, um mit Fördermitteln aus dem Klimapaket die neuen vergünstigten Jahresfahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel auszuprobieren. So haben sich u. a. die Landräte der beiden Kreise Marburg-Biedenkopf und Siegen-Wittgenstein darauf verständigt, eine gemeinsame Bewerbung einzureichen.
“Wir GRÜNE betrachten dies als vertane Chance, den Bürgerinnen und Bürgern im Erzgebirge einen Umstieg auf umweltverträglichere Verkehrsmittel zu erleichtern. Die Infrastruktur wäre vorhanden. Auf dem Weg zu einer Verkehrswende hin zu klimaneutraler Mobilität gilt es, den ÖPNV zu stärken und den Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr zu befördern. Eine solche Flatrate für Bus und Bahn wäre nicht nur eine umweltpolitische, sondern auch eine soziale Errungenschaft. Es gäbe also mehrerlei Gründe, eine entsprechende Interessensbekundung beim Bundesverkehrsminister zu signaliseren, schade…”
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