Derzeit reelle Chance, Fehlentscheidungen der Vergangenheit zu korrigieren
Am 17.10.2020 tagte der Landesparteirat der sächsischen GRÜNEN in Dresden. Dabei wurde auch ein Beschluss zur Reaktivierung von bisher stillgelegten Bahnstrecken gefasst, der die sächsische Staatsregierung auffordert, zügig Aktivitäten zur Vorbereitung der Reaktivierung von fünf Eisenbahnstrecken – insbesondere für den Nahverkehr – aufzunehmen. Darunter befindet sich auch die Linie von Pockau nach Marienberg.
Seit Dezember 2011 wurde dieser Streckenabschnitt nur noch werktags mit einem einzigen Zugpaar bedient. Zum Fahrplanwechsel zwei Jahre später wurde der Reiseverkehr zwischen diesen Orten aufgrund der danach erwartbar wenigen Fahrgäste in Gänze eingestellt. Seither wird die Strecke nur noch temporär von der Bundeswehr genutzt.
Bereits im Juli dieses Jahres haben die Verbände Allianz pro Schiene und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ihre Vorschläge für die Reaktivierung von stillgelegten Eisenbahnstrecken in ganz Deutschland vorgestellt. Auch in dieser Auflistung findet sich die Marienberg – Pockauer Linie.
Ulrike Kahl, Kreisrätin der BÜNDNISGRÜNEN im Erzgebirgskreis, schließt sich der Forderung des Landesparteirates an. “Wir müssen angesichts des Klimawandels die Vernachlässigung der Schiene gegenüber dem motorisierten Individualverkehr beenden. Der Freistaat kann gegenwärtig auf Finanzierungshilfen der Bundesregierung für Reaktivierungen zurückgreifen. Dadurch haben wir momentan reell die Chance, die Fehlentscheidungen der Vergangenheit zu korrigieren. Gerade bei jener, von der Bundeswehr genutzter Strecke, sind die Gleise noch intakt, so dass sich die zu tätigenden Investitionen in Grenzen halten. Klimafreundliche Mobilität bedeutet, die Bahn für den Nahverkehr wieder in den ländlichen Raum, ins Erzgebirge, zurückholen. Das ist das Gebot der Stunde.”
Den vollständigen Beschlusstext finden Sie anbei.
Fotoquelle: U. Kahl
2020_10_17-Parteiratsbeschluss-Bahnstreckenreaktivierung