Energieknappheit und Lichtverschmutzung sollte zum Umdenken bei nächtlicher Beleuchtung führen – GRÜNE plädiert für Sternenpark im Erzgebirge

Der Krieg Russlands gegen die Ukrainie und die damit verbundene Energieknappheit fordern von uns, so sorgsam wie möglich, mit der zur Verfügung stehenden Energie umzugehen.

“Dabei gibt es Maßnahmen – auch in unserem Kreis – die unkompliziert und ohne persönliche Einschränkungen sofort umgesetzt werden können. Einige Städte in der Bundesrepublik begannen damit bereits vor dem Sommer: Sie haben die nächtliche Beleuchtung zahlreicher öffentlicher Gebäude und Denkmäler abgeschaltet. Auch wenn der Beitrag zur Stromeinsparung nicht erheblich und nur ein kleiner Schritt ist,  sollten auch die Kommunen im Kreisgebiet als Vorbild vorangehen”, so Ulrike Kahl, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag.

“Zwar mag es für Touristen und Einheimische hübsch anzuschauen sein, wenn beispielsweise Kirche und Schloss von Schwarzenberg oder andere markante Gebäude und Wahrzeichen im Erzgebirgskreis während der Nachtstunden im Scheinwerferlicht erstrahlen, aber es ist ein Unmaß, auf welches wir gut und gern verzichten können, zumal in solch angespannten Zeiten.”
“Es wäre daher wünschenswert, dass sich auch Kirchen und Gewerbebetriebe dem Abschalten anschließen und auf Beleuchtung oder Lichtwerbung verzichten oder diese weitgehend reduzieren.”

“Zudem dämmt der Verzicht auf  Illumination das Ausmaß der Lichtverschmutzung ein, die unseren Nachthimmel künstlich aufhellt und nachweislich bei Mensch und Tier gesundheitliche Auswirkungen verursacht.”

“Die zunehmenden nächtlichen Lichtquellen – auch im ländlichen Raum –  übersteigen schon lange ein notwendig und sinnvolles Maß. Nicht zuletzt sind sie für den Erschöpfungstod tausender Insekten verantwortlich. Visuelle Dunkelheit ist zu einem knappen Gut, zu einem Schutzgut geworden, so dass ausgewiesene Sternenparks als Lichtschutzgebiete entstanden, in denen künstliches Licht gebannt und der dunkle Nachthimmel geschützt wird.”

“Neben dem Erleben eines wunderschönen Sternenhimmels schützen diese wenigen Gebiete nachtaktive Tiere und tragen nebenbei noch zur Energieeinsparung bei. In Deutschland gibt es bisher fünf international anerkannte Sternenparks, in der Schwäbischen Alb und der Nossentiner Heide sind sie in Planung. Auch unserer erzgebirgischen Naturparkregion stünde ein solcher Sternenpark, welcher nebenbei den sanften Tourismus befördert und zum Sinnbild seltenen Luxus geworden ist, gut zu Gesicht. Die Energiekrise zwingt uns, neue Dinge in den Blick zu nehmen”, so die GRÜNE.