Debatte über zukunftsfähige Strukturen für die Krankenhausgesellschaften des Erzgebirgskreises

Zur Debatte über zukunftsfähige Strukturen für die Krankenhausgesellschaften des Erzgebirgskreises erklären Kay Meister, Mitglied im Betriebsausschuss und Heiko Reinhold, Mitglied im Ausschuss für Familie, Bildung, Gesundheit und Soziales:
Die öffentliche Diskussion um zukunftsfähige Strukturen unserer kommunalen Krankenhäuser offenbart das Dilemma, in dem sich unser Gesundheitswesen befindet. Leider wurde von mehreren Seiten der Fokus allein auf den TVÖD-Tarif gerichtet. Zugegebenermaßen ist es fragwürdig, wenn der Öffentliche Dienst nicht nach seinem eigenen Tarif bezahlt. Die Begründung lässt sich allerdings auch nicht ignorieren. So ist es kein Automatismus, dass die Anwendung des TVÖD mehr Pflegekräfte beschert.
Zunächst würden mehr Fachkräfte benötigt. Und dabei spielen die gesamten Arbeitsbedingungen eine Rolle. Vermutlich gibt es dabei in den einzelnen Krankenhäusern unterschiedliche Erfahrungen. Nicht zu vergessen sind der Auftrag und die allgemeine Erwartung an ein funktionierendes Gesundheitswesen, wo der Mensch im Mittelpunkt steht, an bestmögliche Vorsorge, Therapie und Nachsorge. Derzeit kommt die Notwendigkeit eines flexiblen Reagierens und Anpassens an wechselnde Infektions-Situationen dazu.
Wenn diese Arbeit nicht wirtschaftlich auskömmlich geleistet werden kann, ist eine Reform des Gesundheitswesens – die dann auch eine wirkliche Anerkennung der dort Beschäftigten bedeuten muss – überfällig. Das ist jedoch ein Auftrag für die Bundesebene, wo z. B. die Weichen hin zu einer Bürgerversicherung für alle gestellt werden könnten.