Bagger statt Braunkehlchen – GRÜNE vermissen Sorgfalt und Transparenz im Baugenehmigungsverfahren

Das Braunkehlchen wurde vom NABU zum “Vogel des Jahres 2023” gekürt. Dass dieser Vogel nun in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt wird,  ist nicht nur ein symbolischer Akt, sondern macht auf die starke Gefährdung dieser Wiesenbrüter-Art aufmerksam, die unseres besonderen Schutzes bedarf.

“Doch gerade dort, wo im Erzgebirge noch natürliches Habitat für das selten gewordene Braunkehlchen vorzufinden ist, pfeift man auf den Singvogel und lässt schon mal die Bagger für die Errichtung von Ferienhäusern auf der Bergwiese im Schindelbachtal von Oberwiesenthal anrücken. Dieser Schritt entrüstet uns als GRÜNE zutiefst, offenbart er doch nicht nur seitens des Investors, sondern auch der Entscheidungsträger einen verantwortungslosen Umgang mit unseren wertvollsten Ressourcen”, so Ulrike Kahl, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag.

 “Ausnahmegenehmigungen für derartige Zwecke zu erteilen, kommt in solch sensiblen Naturräumen einem Frevel gleich, zumal ernst zu nehmende Ausgleichsmaßnahmen kaum umsetzbar sind. Die Prüfung der Abwägung durch die Genehmigungsbehörde lässt die nötige Sorgfalt und Transparenz vermissen. Es stellt sich die Frage, welches schlagende Argument eine solche Bebauung rechtfertigen kann.  Bleibt zu hoffen, dass die letzte Generation Braunkehlchen in Oberwiesenthal noch eine Chance vor Gericht hat.”

Siehe auch Meldung NABU: https://sachsen.nabu.de/news/2023/33433.html

Fotoquelle: Ulrike Kahl

1. Foto: Schindelbachtal im August 2021

2. Foto: selbe Stelle Schindelbachtal im Mai 2023