10 Jahre Atomkatastrophe Fukushima – Hochrisikotechnologie ohne Zukunft

GRÜNE für ergebnisoffene, wissenschaftsbasierte und transparente Endlagersuche ohne politische Einflussnahme  – Nur Erneuerbare Energien sind verantwortbar

In diesen Tagen erinnern wir uns der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima vor zehn Jahren. Wir gedenken der vielen Opfer dieses Unglücks und wissen, das das Leben in den verstrahlten Regionen auf lange Sicht nicht mehr normal sein wird. Unter anderem sollen 1,2 Millionen Tonnen radioaktives Kühlwasser in den Pazifik entsorgt werden. Die Verklappung von Atommüll in Fässern wurde zwar in einer Londoner Konvention von 1993 verboten, jedoch die Einleitung radioaktiv belasteter Flüssigkeiten ist international weiter statthaft.

“Für uns GRÜNE war immer klar, dass Atomkraft mitsamt ihren Risiken ohne Zukunft ist. Daher werden wir einer versuchten Renaissance dieser Art der Energiegewinnung auch in anderen Ländern deutlich entgegentreten. Gerade jetzt entschied die staatliche Nuklearaufsicht in Tschechien, dass der Atomkraftstandort Dukovany in Südmähren, nahe der österreichischen Grenze, um zwei weitere Reaktoren erweitert werden darf. Daher schließen wir uns der harschen Kritik der österreichsichen GRÜNEN an, die darauf hinweisen, dass dies ein verheerendes Signal im Sinne einer naturverträglichen, risikominimierenden und wirtschaftlich sinnvollen Energiewende ist”, so Ulrike Kahl, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Erzgebirgskreis.

“Von allem, was radioaktiven Müll verursacht, müssen wir uns konsequent verabschieden. Trotz des in Deutschland beschlossenen Atomausstiegs werden uns Rückbau, Zwischenlagerung sowie letztlich die Endlagersuche noch auf Jahrzehnte beschäftigen. Und dabei könnten uns die Folgen dieser unbeherrschbaren Risikotechnologie unter Umständen selbst treffen, denn auch das Erzgebirge mit seinem Granituntergrund ist bei der Suche nach einem Atommüll-Endlager ins Blickfeld geraten. Als GRÜNE haben wir die Atomkraft immer abgelehnt, jedoch entlässt uns dies nicht aus der Verantwortung. Wir brauchen einen geeigneten Ort mit bestmöglicher Sicherheit zur Einlagerung hochradioaktiven Mülls für einen unüberschaubar langen Zeitraum von einer Million Jahre. Und wir sind immer dafür eingetreten, dass diese Suche ergebnisoffen, wissenschaftsbasiert und transparent gestaltet werden soll. Dabei ist vor allem Öffentlichkeit für das Gelingen des angelaufenen Findungsprozesses notwendig, gerade wenn die eigene Heimat jetzt Teil der Suchkulisse ist. Daher fordern wir einen stets prüfenden, transparenten Prozess unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Politische Einflussnahme jedenfalls ist hier fehlplaziert und würde ein faires Verfahren behindern.”

“Die Problematik mit unserem Atommüll zeigt jedenfalls deutlich auf, dass die Antwort für die Energiegewinnung nur bei den Erneuerbaren Energien zu finden ist. Insofern sollten sich Bürgerinnen und Bürger, aber vor allem auch kommunale Entscheidungsträger bewusst machen, dass unter diesen Gesichtspunkten auch Windkraft ein vergleichsweise sehr verantwortbarer Energieträger ist, es sei denn, man möchte in Dunkeln sitzen.”

Foto: Digital Globe
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