Weitere Naturdenkmale im Landkreis gesucht – Anträge auf Schutzstatus können bei unterer Naturschutzbehörde eingereicht werden

“Wohl jeder weiß um die hohe ökologische Bedeutung von alten ehrwürdigen Bäumen, die auch in unserer Region noch zu finden sind und die Kulturlandschaft des Erzgebirges maßgeblich mit prägen”, so Ulrike Kahl, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag.

Besonders wertvolle und schützenswerte Bäume sind auf der Naturdenkmalliste erfasst, was im Landkreis derzeit auf 127 solcher Einzelbäume zutrifft. Auch sieben Alleen bzw. Baumreihen sind mit diesem besonderen Status versehen. Im Moment liegen bei der unteren Naturschutzbehörde des Kreises fünf Anträge auf Unterschutzstellung von Bäumen als anerkanntes Naturdenkmal vor.

Welche Kriterien ein solches erfüllen muss, ist maßgeblich im Bundesnaturschutzgesetz geregelt. Danach können Einzelschöpfungen der Natur wegen ihrer Seltenheit, Eigenart, Schönheit oder wegen ihrer wissenschaftlichen, landeskundlichen oder naturgeschichtlichen Bedeutung zum Naturdenkmal erklärt werden und stehen damit unter dauerhaftem Schutz.

“Obwohl große, alte Exemplare in besondere Weise zum Erhalt der biologischen Vielfalt wie auch zum Klimaschutz beitragen,  erreichen heute viele Bäume kein hohes Alter mehr, weil sie häufig aufgrund von Baumaßnahmen liquidiert werden oder einer übertrieben ausgelegten Verkehrssicherungspflicht oder auch unsachgemäßen Pflegemaßnahmen zum Opfer fallen.”

“Ich bin mir sicher, dass es auch in unserem Landkreis noch mehr Bäume gibt, die diesen besonderen Schutzstatus als Naturdenkmal verdient haben. Aus diesem Grund seien Bürgerinnen und Bürger, Baumeigentümer und Kommunen ermuntert, das eigene Umfeld dahingehend zu betrachten und einen entsprechenden Antrag bei der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises einzureichen.”

Im Rahmen des Rechtsordnungsverfahrens werden dann die anerkannten Naturschutzvereinigungen und weitere Beteiligte, deren Belange betroffen sein könnten sowie die Öffentlichkeit angehört.

“Auch wenn schnelle Entscheidungen nicht zu erwarten sind und viel Geduld gefragt ist, sollte man dennoch den Weg einer solchen Antragstellung nicht scheuen. Es ist wichtig, dass die Liste von Naturdenkmalen gerade in Zeiten von Artenschutz- und Klimakrise wächst. Zudem sind solche Landschaftselemente als Teil unserer Kulturgeschichte auch beeindruckende Landmarken  und nicht zuletzt eine ästhetische Augenweide sowie Genuss für unsere Psyche”, so die GRÜNE.

Anhang: Anfrage Landkreisverwaltung

Fotos: Kandelaber-Linde am Rockstrohgut in Rittersgrün, über 300 Jahre alter Gutsbaum (Sommerlinde) vor einstmaligem Vorwerk, Höhe ca. 30 m, Quelle: U. Kahl

2023-07-27-Einstufung-Baeume-als-Naturdenkmale-FV-Kahl