GRÜNE: Unnötiger Motorradlärm muss vermieden werden – Betroffene Kommunen im Erzgebirge sollen sich der bundesweiten Kampagne “Silent Rider” anschließen
Zum FP-Artikel vom 11.06.2021 “Raserscheuche soll Biker ermahnen” äußerst sich Ulrike Kahl, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Erzgebirgskreis, folgendermaßen:
“Durch unsere Region führen zahlreiche, landschaftlich reizvolle Touristenrouten, die freilich gerade auch bei Bikern sehr beliebt sind. Jene über Rittersgrün, Tellerhäuser bis nach Oberwiesenthal und auf den Gipfel des Fichtelberges ist eine davon. Die Schattenseite ist jedoch, dass zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner vor allem während der Sommermonate unter unzumutbarem Motorradlärm leiden, der durch unerlaubt manipulierte Auspuffanlagen, unangepasste Fahrweise und Geschwindigkeitsübertretungen hervorgerufen wird. Weil Lärm aber nachweislich krank macht, müssen gezielte Maßnahmen dagegen ergriffen werden.”
“Insofern kann man dem im Artikel zitierten Verkehrsrechtsexperten nur zustimmen: Die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die betroffenen Kommunen müssen sich gegen solchen Verkehrslärm wehren und vernetzen. Dies passiert gegenwärtig bereits in vielen Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservaten Deutschlands, in dem die Kampagne “Silent Rider” gestartet und ein gleichnamiger Verein, der bundesweit agiert, gegründet wurde. Ziel des Bündnisses ist es, einem Forderungskatalog für leisere Motorräder und leiseres Fahren das notwendige gesellschaftliche und politische Gehör zu verschaffen.”
Ein erster großer Erfolg von “Silent Rider” ist die 10-Punkte-Entschließung des Bundesrates vom 15. Mai 2020, der ein Antrag des Landes Nordrhein-Westfalen zugrunde liegt. Darin werden zur wirksamen Minderung und Kontrolle von Motorradlärm unter anderem strengere EU-Lärmemissionswerte, Strafen bei Manipulation am Auspuff bzw. Luftfilter mit der Möglichkeit der sofortigen Sicherstellung oder Beschlagnahme des Fahrzeugs durch die Polizei an Ort und Stelle gefordert, ebenso ein Verbot von Motorsteuerungen an Krädern. Auch bittet der Bundesrat die Bundesregierung, die Silent-Rider-Initiative zu unterstützen.
“Innerhalb dieses Bündnisses wirken zahlreiche Kommunen und Landkreise, aber auch Polizeibehörden sowie der Bundesverband der Motorradfahrer aktiv mit. Dabei richtet sich diese Kampagne keinesfalls grundsätzlich gegen Motorradfahrer, sondern hat die Reduzierung von krankmachendem, unnötigen Lärm bundesweit zum Ziel. Insofern sind Befürchtungen von Bürgermeistern, Gastgebern und Touristikern, dass Biker einen Bogen um das Erzgebirge fahren, fehl am Platze.”
“Ungetrübte Erholung in gesunder Erzgebirgsluft- und natur ist jedem zu wünschen, der beständig hier lebt oder als Gast bei uns verweilt. Insofern kann betroffenen Bürgerinnen und Bürgern in Rittersgrün, Tellerhäuser oder anderswo nur geraten werden, die Silent-Rider-Kampagne zu unterstützen bzw. sich ihr anzuschließen. Und für die Bürgermeister und Entscheidungsträger der betreffenden Kommunen liegt es natürlich nahe, dem gleichnamigen Verein beizutreten.”
Weitere Informationen sind zu finden unter https://www.silent-rider.de/