GRÜNE: Anpassungsstrategien und zukunftstaugliche Alternativen gegen zunehmende Hitzeperioden gefragt – Lebensqualität darf nicht auf der Strecke bleiben

Traf uns die Corona-Krise eher überraschend und unvorbereitet, können wir das von der Klimakrise nicht behaupten. Seit Jahrzehnten warnen Wissenschaftler vor deren Auswirkungen, die uns bereits heute zu schaffen machen. Aus diesem Grund dürfen wir Anpassungsmaßnahmen nicht auf die lange Bank schieben, denn die nächste Hitzephase lässt vermutlich nicht lange auf sich warten. Dafür müssen wir als Kommunen gewappnet sein und zukunftstaugliche Maßnahmen gegen Perioden mit tropischen Temperaturen ergreifen.

Vor allem Kinder, chronisch Kranke und ältere Menschen haben in besonderer Weise mit den Auswirkungen der Hitze zu kämpfen, in dem sie sich mit Dehydrierung, Hitzschlag, Atem- und Herzproblemen konfrontiert sehen. Nicht nasskaltes Wetter oder starke Förste bergen das höchste Gesundheitsrisiko, sondern es sind hohe Temperaturen mit starker UV-Einstrahlung oder extremer Schwüle. Die einstmals herbeigesehnte sommerliche Jahreszeit kann für viele zum Alptraum verkommen und deren Bewegungsradius einschränken.

“Leider hat bisher kaum eine Kommune im Landkreis einen Hitzeaktionsplan erarbeitet, der die möglichen Gesundheitsrisiken minimieren hilft und eine entsprechende Lebensqualität auch an Hitzetagen ermöglicht. Die Zeit ist reif, dieses Problem anzugehen und konkrete Maßnahmen dagegen einzuleiten. Klimawandelanpassungsmaßnahmen spielen dabei ebenso eine Rolle wie ein Informationssystem für die Bevölkerung. Geht es bei ersterem vor allem um Baum- Park- und Gebäudebegrünungskonzepte einschließlich von Bewässerungsstrategien, geht es bei letzterem um Informationen zu Verhaltensweisen bzw.  Warnungen vor Tagen mit tropischer Witterung.”, so Ulrike Kahl, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Kreistag des Erzgebirgskreises.

“Wir brauchen nachhaltig wirkende Lösungen für solche Szenarien. Es ist daher ein Gebot der Stunde, unsere alten Baumbestände zu erhalten. Wir müssen aber auch neue Bäume pflanzen und mehr Grünflächen statt Parkplätze anlegen. Viel zu selten werden Fassaden- und Dachbegrünungen ins Auge gefasst, die Gebäude isolieren und im Winter auch noch helfen, Heizkosten zu sparen.”

“Paragraf 89 der sächsischen Bauverordnung gewährt Gemeinden Satzungen zu erstellen, die die Begrünung beim Bauen befördern. Solche kommunalen Regelwerke sollten verstärkt erlassen und zugügig umgesetzt werden – gerade weil wir wissen, dass sich die Witterungsverhältnisse verstetigen und weiter an Dramatik zunehmen werden. Dafür müssen wir gewappnet sein”, so die GRÜNE