“Wir alle wissen, was ein Lockdown sowohl für den Einzelnen als auch für Gewerbetreibende und den Staatshaushalt bedeutet. Das kann niemand mehr wollen. Und wir haben jetzt die Instrumente dafür in der Hand, einen weiteren zu verhindern. Von einem Kreisrat oder einen Kreisrätin einen entsprechenden Test zu verlangen, der in vergleichbaren Fällen gesetzlich geregelt ist, gehört bei dem derzeitigen Infektionsgeschehen im Landkreis zu den Selbstverständlichkeiten und entspricht der Erwartungsnorm.
Dass das in diesem Volksvertretergremiummehrheitlich anders gesehen wird, enttäuscht mich zutieftst. Ich möchte mich von solch praktizierter Verantwortungslosigkeit distanzieren und kann dieser Sitzung daher nicht weiter beiwohnen.
Es verbietet sich, mit Krankheit und Menschenleben zu spielen!” so die Fraktionsvorsitzende Ulrike Kahl.
Kreisrat Wolfram Cüppers bezieht wie folgt Stellung: “Ich kann nicht akzeptieren, dass es Kreistagsmitglieder gibt die sich selbst und andere aus Trotz in Gefahr bringen. Dies ist respektlos und gefährdet die Gesundheit aller Kontaktpersonen. Ich sehe uns Kreistagsmitglieder in einer Vorbildfunktion: Was wir den Bürgern abverlangen, sollten wir selbst als Erste einhalten. Die Impfquote im Erzgebirgskreis gehört zu den niedrigsten in Deutschland und spätestens im November werden sich genau jene, die gegen Tests, Maskenpflicht und Impfempfehlung Sturm laufen, darüber beklagen warum die Weihnachtsmärkte geschlossen bleiben.
Ich verlasse den Kreistag ungern, aber das erhöhte Risiko einer Infektion will ich nicht eingehen. Sobald die 3G Regel von allen Teilnehmern eingehalten wird, werde ich gerne wieder an allen Sitzungen teilnehmen”
“Ich habe die urspüngliche Regelung des Landrats für 3G begrüßt und kann es nicht nachvollziehen, dass nicht alle Kreisräte ihren Beitrag zum Infektionsschutz mit einem Test, einer Impfung oder dem Nachweis der Genesung leisten können” äußert Fraktionsmitglied Thomas Walther zu 3G im Kreistag.
Fraktionsmitglied Kay Meister verließ die Kreistagssitzung nicht: “Ich möchte, gerade weil so viele wichtige Themen auf der Tagesordnung stehen, nicht den anderen das Feld überlassen und lasse mich nicht raustreiben.”