Eine frohe Weihnacht

Flucht

 

Die Kreisräte von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Erzgebirgskreis wünschen allen, die sich im vergangenen Jahr für ein GRÜNERES Erzgebirge eingesetzt haben, eine frohe Weihnacht.

Doch das große Fest der Christenheit ist getrübt. Millionen Menschen weltweit sind auf der Flucht vor Krieg, Terror oder Armut und ein Teil von ihnen kommt mit Hoffnungen auf ein lebenswertes Leben in unser reiches, friedliches Land.

Die Weihnachtsfreude ist auch deshalb getrübt, weil viele Menschen in Sachsen und im Erzgebirge das Schicksal der Geflüchteten verdrängen oder ignorieren und sich zu Tausenden populistischen Bewegungen anschließen, die Ängste vor einer vermeintlichen Überfremdung schüren.

Mit großer Sorge und Erschütterung registrieren wir eine zunehmende Verrohung und Enthemmung in unserer Gesellschaft, die auch im Erzgebirge immer wieder zutage tritt. Da wird gehasst und gehetzt, werden Flüchtlingsbusse attackiert und Asylsuchende tätlich angegriffen, Fensterscheiben an Unterkünften eingeschlagen oder gar Feuer gelegt.

Uns können die Geflüchteten nicht egal sein. Wir haben die humanitäre Pflicht, dort zu helfen und einzugreifen, wo Menschen in Not sind und ihre Menschenwürde verletzt wird. Daher appellieren wir zu dieser Weihnacht an alle und jeden, Herz und Verstand nicht zu verschließen und die Asylsuchenden in unserer Gesellschaft aufzufangen. Wir danken all jenen von ganzem Herzen, die sich beruflich wie ehrenamtlich für die Neuankömmlinge einsetzen und ihnen mit Rat und praktischer Hilfe zur Seite stehen.

Auch das Ergebnis des vor wenigen Tagen in Paris zu Ende gegangenen Klimagipfels darf uns bei aller Hoffnung nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in den nächsten Jahrzehnten zu weiteren weltweiten Wanderungsbewegungen aufgrund der Erderwärmung kommen wird. Stärker denn je ist auch unser ganz persönliches Handeln gefragt. Jeder Einzelne trägt Verantwortung dafür, dass auch für unsere Enkel und Urenkel das Leben auf dieser Erde noch lebenswert ist.

Besinnen wir uns daher auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den Gütern dieser Welt, damit die Ausbeutung von Mensch und Natur sowie ungebremste Wachstumsvorstellungen der Vergangenheit angehören.

Lasst uns im neuen Jahr gemeinsam weiter für Gerechtigkeit sowie einen Werte- und Bewusstseinswandel in unserer Gesellschaft eintreten – wir ermuntern dazu und wünschen ein besinnliches Christfest sowie ein gelingendes neues Jahr.

Ulrike Kahl, Kay Meister und Jörg Bartholomäus
Kreisräte BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Kreistag des Erzgebirgskreises